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Gluten – Freund oder Feind?

Aktualisiert: 19. Sept. 2023



Gluten – Freund oder Feind?

Gluten bezeichnet das wichtigste Speicherprotein vieler Getreidearten. Darunter Weizen (Gliadin), Gerste (Hordein), Roggen (Secalin) und einige weitere. Das Gluten sorgt dafür, dass

beispielsweise beim Mischen von Wasser und Mehl eine klebrige Textur entsteht. Es sorgt also für eine Verbindung und genügend Elastizität in einem Teig. Gluten sorgen also bei Backwaren meist für die gewünschte fluffige Textur eines Kuchens (nicht lange geknetet) oder für die Festigkeit eines frischen Brotes (lange geknetet).

Nun ist es allerdings so, dass nicht alle Menschen Gluten gleich gut vertragen, auch hier gibt es Allergien und Unverträglichkeiten, die unter Umständen schlimme Folgen haben können.


Zöliakie

Sie ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Sie ist eine der meistverbreiteten Unverträglichkeiten und beschreibt eine Unverträglichkeit des Dünndarms gegenüber Gluten. Beim Verzehr von Gluten sterben mit der Zeit die Zotten des Dünndarmes ab, wodurch der Körper mit lebenswichtigen Vitaminen unterversorgt bleibt. Daraus folgt, dass Nährstoffe nur noch vermindert von Körper aufgenommen werden.

Doch warum dieser Exkurs? Zöliakie betrifft mehr Menschen, als ihr euch vorstellen könnt. Geschätzt wird die Häufigkeit auf etwa 1:200. Wie kann das sein? Wir beschreiben dieses Phänomen hier als den Zöliakie-Eisberg. Die meisten Fälle sind weder diagnostiziert, noch symptomatisch. Das bedeutet, dass viele Patient*innen keine typische Verlaufsform aufweisen und somit zahlreiche Zöliakie-Fälle unentdeckt bleiben. Das Verhältnis von diagnostiziert:undiagnostiziert wird hierbei auf 1:7 geschätzt, wobei die durchschnittliche Zeit zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose bei mindestens vier Jahren liegt.


Glutenintoleranz oder Glutenempfindlichkeit

Davon wird gesprochen, wenn nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen oder auch Müdigkeit auftreten, aber keine Zöliakie oder Weizenallergie festgestellt wird. Hierbei ist es allerdings wichtig, keine Selbstdiagnose zu stellen, da oft auch andere ernährungsverbundene Probleme die Ursache dieser Symptome sein können – konsultiere also immer einen Facharzt.


Weizenallergie

Hierbei handelt es sich, anders als bei den oben genannten Fällen, um eine Nahrungsmittelallergie und nicht um eine Lebensmittelunverträglichkeit (wie beispielsweise Laktose). Eine Nahrungsmittelallergie beschreibt eine Überempfindlichkeit und damit gleichzeitig eine stärkere Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe, wie in diesem Fall Weizen. Auch in diesem Fall kann eine eindeutige Diagnose nur von einer medizinischen Fachperson vorgenommen werden.


Nach dem Krankheitsdiskurs scheint es nun allerdings sinnvoll, auf die Essensthematik einzugehen – wir sind hier immer noch ein Foodblog!


FOOD

Die Diagnose der oben genannten Krankheiten bedeutet nicht das Ende der Welt, auch wenn es nach dem ersten Einkauf kurz so wirken kann. Denn Gluten zu meiden kann sich durchaus schwierig gestalten. Sie sind oft versteckter Begleiter verschiedenster Lebensmittel, vor allem von fertigen Mahlzeiten!

Glutenfreies Zucchinibrot mit Schokolade

Tipp 1: Schau genau hin!

Natürlich ist es mühsam, alle Verpackungen stets umzudrehen, um nachzulesen, was denn wirklich drin ist. Doch auch das Kleingedruckte ist wichtig! Spuren von Gluten müssen ebenfalls vermerkt sein.

Leider ist es in der Realität allerdings noch so, dass nicht alle Etiketten genügend ausgewiesen sind. Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst, halte dich an markierte «glutenfreie» Produkte.






Tipp 2: Sei vorbereitet!

Informiere dich im Vorfeld über Essensmöglichkeiten, wenn du einen Ausflug planst. Buffets solltest du leider gänzlich streichen, ausgenommen in glutenfreien Restaurants. In Restaurants oder Hotels solltest du nachfragen, welche Menus glutenfrei sind und bei dem kleinsten Zweifel nach dem Küchenchef fragen, vor allem, wenn du Zöliakie hast. Der Koch kann dir am ehesten darüber Auskunft geben, was du essen kannst und was nicht – es ist ja seine Küche.


Tipp 3: Mealprep

Vorbereitung ist dein bester Freund! Leider sind viele Restaurants, Hotels und sonstige Essensmöglichkeiten nicht glutenfrei-freundlich, da eine Extra-Arbeitsfläche erforderlich ist. Am sichersten ist es, wenn du dein eigenes Essen dabei hast. Ob das Snacks oder ganze Menus sind, spielt dabei keine Rolle. Du wirst also auch nie mehr etwas essen müssen, das du nicht magst, denn selbst ist der*die Köch*in! Aber keine Angst, wenn du dich mit den Restaurants oder Hotels absprichst, ist es in den meisten Fällen kein Problem, wenn du dein eigenes Essen dabeihast.


Tipp 4: Greife zu glutenfreien Getreidesorten

Du musst nicht auf Backwaren verzichten – im Gegenteil. Probiere dich aus! Reis, Mais, Buchweizen, Hirse, glutenfreier Hafer und einige weitere Sorten sind glutenfrei. Daraus lassen sich tolle Brötchen, Kuchen oder ähnliches zubereiten. Denn auch Getreide kann ein wichtiger Bestandteil der Ernährung sein.


Tipp 5: HILFE

Du bist nicht allein! Informiere dich über deine Freunde und Bekannten. Geh zu einer Ernährungsberatung, gerade wenn du am Anfang deiner glutenfreien Reise stehst. Hilfe zu suchen ist eine Stärke, gerade wenn es um so etwas wichtiges wie deine Gesundheit geht!

Wenn du dich bereits etwas besser auskennst, empfehle ich dir auch das Aufsuchen unterschiedlicher Essensblogs, die das Thema ebenfalls verhandeln und tolle Rezepte für dich aufschalten ;). Ebenso hilfreich können verschiedene Apps zum Thema sein. Ich persönlich empfehle die App «Find me GF», denn dort habt ihr eine Karte und mehrere markierte Punkte in unterschiedlichsten Städten, die glutenfreie Optionen anbieten.

Natürlich darf ich MICH zu guter Letzt nicht auslassen. Fressstube bietet auch glutenfreie Rezepte an und arbeitet fortlaufend an neuen. Bleib also am Ball!




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